Wer als gläubiger Mensch Assisi besucht, taucht in eine fast unwirkliche Welt eines Gottsuchers ein.
Francesco als Jugendlicher und Suchender, als Armer und minderer Bruder. Sein Gebet der Bekehrung sagt alles!
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illumina le tenebre de lo core mio.
E damme fede dritta,
speranza certa e caritade perfetta,
senno e cognoscemento, Signore,
che faccia lo tuo santo
e verace comandamento.
Amen."
"Höchster, glorreicher Gott,
erleuchte die Finsternisse in meinem Herzen.
Und gib mir starken Glauben,
feste Hoffnung und vollendete Liebe,
Sinn und Erkennen, Herr,
dass ich deinen heiligen
und wirklichen Auftrag erfülle. Amen."
In seiner schweren Jugendkrise im Alter zwischen 23 und 25 Jahren betet Franziskus oft vor dem Kreuz von San Damiano, 20 Minuten unterhalb der Stadt. Sein Gebet wird authentisch überliefert! Einzigartig, was der junge Mann "Weisheit und Unterscheidungsvermögen" (Sinn und Erkennen) nannte, um seine Berufung klar und mit Zuneigung zu erkennen. Eines Tages hörte er die Stimme des Herrn vom Kreuz herab: "Franziskus, komm - und stelle mein Haus wieder her, das am Zerfallen ist! Es brauchte Zeit, bis Franziskus die tiefere Bedeutung dieser Worte versteht. Aber sofort und energisch begann er in der Stadt zu betteln, um Ziegelsteine zu bekommen und die Kirche zu restaurieren. Er bettelt in der Stadt - und man spricht über ihn. Was für ein Skandal!
Der Vater reagiert heftig. Seit einiger Zeit verwirrt ihn das seltsame Verhalten seines Sohnes und macht ihn wütend. Francesco versteckt sich wochenlang auf dem Berg Subasio, aber nach einem Monat kehrt er zurück - und sein Vater sperrt ihn im Keller ein. Die Mutter jedoch, die ihren Sohn sehr liebte, lässt ihn wieder frei. Nach mehrmaligem Hin und Her schleppen ihn der Vater und seine Arbeitskollegen zu einem öffentlichen Prozess in den nahe gelegenen Bischofspalast.
Der weise Bischof Guido d'Assssisi versucht, sowohl seinen Vater als auch Francesco zu beruhigen. Dann inszeniert Francesco ein radikales Zeichen: Er verschwindet für kurze Zeit im Bischofspalast, um dann nackt vor allen mit den epochalen Worten wieder aufzutauchen: "Hört zu, alle, und versteht! Bis jetzt habe ich Pietro Bernardone meinen Vater genannt. Weil ich mich jetzt ganz in den Dienst Gottes stellen will, gebe ich meinem Vater den Rest des Geldes, das ihn so verrückt macht, zurück. So auch alle Kleider, die ich aus seinem Besitz habe. Von nun an möchte ich nicht mehr 'mein Vater Pietro di Bernardone' sagen, sondern 'Vater unser im Himmel'."
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