Marc Chagall - Jakobs Himmelsleiter
Marc Chagall, Der Traum des Jakob, Nizza (Detail)
Beschreibung - Himmelsleiter
Aus dem tiefen blauen Raum des Himmels
tritt dem begnadeten (rot, gold) Jakob die Leiter entgegen,
die auf der Erde steht und bis an den Himmel reicht.
Engel steigen auf und ab, ein Engelreigen.
Vielerlei andere Gestalten verbergen sich im Bildgrund
und möchten jeden Augenblick in die Sichtbarkeit hervortreten.
Seit 1931 hat Chagall sich immer wieder mit der Thematik
des Jakobtraumes auseinandergesetzt, über 25 Jahre lang.
Wenn es für Jakob gilt, dass die Verbindung zwischen
Himmel und Erde trotz aller Schuld nicht abreißt,
so gilt auch für Chagall (nach 1945!) die Möglichkeit zu einem
Neuanfang für Menschen, die in Schuld verstrickt sind.
Sehnsucht, Hoffnung, Leidenschaft – ein Traum bis heute!
Fragen zur Meditation:
Wo und wie ist meine Nacht? Meine Angst, mein Abgrund?
Welche guten oder bösen Geister steigen auf in meinen Träumen?
Meine Himmelsleiter – steht auch mir zuweilen der Himmel offen?
Meine Engel – wie heißen sie? Familie, Freunde, Schutzengel?
Stiller Himmelsengel, lauter Verkünder mit Schofarhorn – höre ich auf ihn?
„Ich bin bei dir, behüte dich“ - höre ich Gottes Trost und Zuspruch?
Bringe ich Gott manchmal ein Dankesopfer dar -
bin ich ein froher und dankbarer Mensch?
Mosaner-Psalterfragment - 12. Jh.
Aus dem Buch Genesis:
Jakob hatte einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte.
Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.
Und siehe, der Herr stand oben und sprach:
Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks.
Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.
(Gen 28,12f.15)